Inhalt des Themenkreises: KRANKHEIT
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Ein Jammer
Ich kämpfe um jeden Schritt,
Die Beine wollen einfach nicht mit.
Die Füße sind wie an den Boden geklebt,
Wie durch einen auf Eisen stehenden Magnet
Ich setze jeden Fuß wie gegen eine Feder,
Die die Knie beugt immer wieder.
Sie verhindert ,dass ich das Bein strecke
Und den Eindruck eines normalen Ganges erwecke
Durch dieser Vorspannung Widerstand
Wird das Ausschreiten gebannt.
Die Schritte sind schleifend und kurz,
Ursache für manchen Sturz
Den Arm beim Gehen mit zu schwingen,
Will mir einfach nicht gelingen
So hilft der Arm nicht beim Balancieren
Um das Gleichgewicht auszutarieren.
Ich stecke wie in der Zwangsjacke Enge.
Ach, wenn mir der Ausbruch gelänge!
Sie hindert die Bewegung der Arme und Beine
Und der Finger und Zehen ,wie ich meine.
Es lähmt mir die Zunge, die Lippen,
Ich muss die Ratlosigkeit derer erblicken,
Die mich wollen verstehen
und mich verständnislos ansehen.
Keiner will sich mit mir abgeben,
Er hat dazu keine Zeit in seinem Leben,
Er hat genug an eigenen Problemen,
Die sein ganzes Denken einnehmen.
Wie in einem Zeitrafferfilm eilen
an mir vorbei die Menschen, ohne zu verweilen
Wie in einer Zeitmaschine
Ich fast zu träumen beginne.
Meine Arbeit muss ich unterbrechen,
Denn es gibt etwas zu essen.
Doch auch bis zur nächsten Malzeit
Ist nicht fertig meine Arbeit.
Es jagt die Zeit vom Tag zur Nacht
Und was hab ich vollbracht?
Wie soll das weitergehen?
Ich kann das nicht verstehen.
Morbus Parkinson, das ist klar,
An diesem Dilemma verantwortlich war.
Mit des Arztes Hilfe muss ich probieren
Meine Selbständigkeit nicht zu verlieren
Wichtig erscheint mir auch der Rat
Den mir ein Leidensgenosse zu geben hat.
Auch brauche ich eine Tätigkeit,
Zu der meine Kraft noch reicht
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